Todesstrafe weltweit ächten

09.10.2009

Zum Internationalen Tag gegen die Todesstrafe am 10. Oktober: "Erhängt, erschossen, enthauptet oder vergiftet - nach Angaben von Amnesty International wurden im vergangenen Jahr mindestens 2.390 Menschen hingerichtet, über 1.100 mehr als im Vorjahr. Etwa 8.900 Mal wurde 2008 die Todesstrafe verhängt; über 20.000 Verurteilte sitzen derzeit weltweit im Todestrakt.

Nur selten, wie vor wenigen Tagen durch grausame Zwischenfälle bei einer Exekution im US-Bundesstaat Ohio, gelangt das Thema in die Öffentlichkeit. Dabei werden 78 Prozent aller Hinrichtungen weltweit in den G-20-Ländern durchgeführt. Ob in China oder den USA, Iran oder Ägypten, Japan oder Belarus - in vielen Staaten gehört die Todesstrafe noch immer zum Alltag, obwohl sie bereits in 139 Ländern abgeschafft wurde.

Für diesen Schritt gibt es wichtige Gründe: Weder wirkt die Todesstrafe abschreckend oder beugt Verbrechen vor, noch ist sie gerecht oder "humaner" als lebenslange Haft. Vor allem aber verletzt sie das Recht auf Leben, das jedem Menschen zusteht und bereits in der 1948 von der UNO angenommen Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte fixiert ist. "Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person", heißt es in Artikel 3 der Erklärung. Die im Jahr 2000 proklamierte EU-Grundrechtecharta verbietet die Todesstrafe sogar ausdrücklich: "Jede Person hat das Recht auf Leben. Niemand darf zur Todesstrafe verurteilt oder hingerichtet werden." (Kapitel I, Artikel 2)

Seit dem Jahr 2002 wird alljährlich am 10. Oktober der Internationale Tag gegen die Todesstrafe begangen. Es ist ein Tag der Mahnung - und des Aufrufs zum Handeln, um diese Strafe weltweit zu ächten."