Nein zum EU-USA-Handelsabkommen!

05.02.2015

(deutsche Übersetzung unten)

GUE/NGL reiterates its firm opposition to TTIP as the eighth round of talks between EU and US negotiators on a future trade transatlantic common market is being concluded in Brussels.

MEP Helmut Scholz, shadow rapporteur for the group on TTIP, commented: "TTIP would have extremely negative effects on social, labour, environmental, digital and consumer rights - on both sides of the Atlantic. In the future, any new legislation in these fields shall undergo an impact assessment concerning effects on international trade and investment. This is an open attempt to shift priorities."

"While some MEPs were provided access to the proposal presented by the EU Commission to their US counterparts, citizens and journalists are being left completely in the dark about the negotiators' plans for regulatory co-operation - a scheme that would see EU and US rules making on chemicals, food standards and financial services aligned and that would legalise the intervention of corporate companies in the regulatory process through an institutional framework established inside the TTIP agreement. This is a clear attempt to prioritise interests of big business to the detriment of people and planet, and a totally unacceptable limitation of sovereignty and of parliament's and government's power to regulate."

He continued: "The European Union experience taught us that you cannot create the largest common market in the world without legitimated institutions exercising democratic and judicial control. We will not allow the Commission to simply ignore civil society concerns about an investor-to-state dispute settlement (ISDS) mechanism which would disregard our existing court structures and hand corporations the power to take action against democratic decisions made in public interest. This is an affront to democracy."

"We sincerely hope that our colleagues in the U.S. Congress will not give in to negotiators' demands and will not give up their right to scrutinise the content of each chapter of the agreement by giving card blanche to the American negotiators with a Trade Promotion Authority Act. To the contrary, the European and the Member States parliaments should be given the same rights to democratic scrutiny, instead of just saying yes or no to the final package."

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TTIP-Verhandlungen stellen die Interessen der Bürger an den Rand

Nein zum EU-USA-Handelsabkommen!

Während die achte Runde der Verhandlungen zwischen der EU und US-Unterhändler über das künftigen transatlantische Handels- und Investitionsabkommen heute in Brüssel beendet wird, bekräftigt die Linksfraktion (GUE/NGL) im Europäischen Parlament ihre entschiedene Ablehnung von TTIP.

Der Abgeordnete Helmut Scholz, Schattenberichterstatter der Fraktion zu TTIP, erklärte: "TTIP würde äußerst negative Auswirkungen auf die Sozial-, Arbeits-, Umwelt-, digitale und Verbraucherrechte haben - auf beiden Seiten des Atlantiks. TTIP gibt vor, dass jede neue Gesetzgebung in diesen Bereichen einer Folgenabschätzung zu unterziehen wäre, um festzustellen, wie sie sich auf internationalen Handel und Investitionen auswirkt. Dies ist ein offener Versuch, Prioritäten zu verlagern. "

"Während einige Abgeordnete Zugang zum Vorschlag der Europäischen Kommission für das Kapitel zur gesetzgeberischen Kooperation erhalten haben, das in dieser Runde durch die US-amerikanischen Seite vorgestellt wurde, werden Bürger und Journalisten weiterhin völlig im Dunkeln gelassen, welche Pläne die Verhandlungsführer für die Zusammenarbeit im regulatorischen Bereich haben. Betroffen sind unter anderem Chemikalien, Lebensmittelstandards und Finanzdienstleistungen. Das direkte Eingreifen der Konzerne in den Regulierungsprozess würde durch einen institutionellen Rahmen im TTIP-Abkommens rechtlich festgeschrieben. Dies ist ein klarer Versuch, die Interessen des Großkapitals vor jene von Menschen und Umwelt zu stellen und ist eine völlig inakzeptable Begrenzung der Souveränität und Regulierungsmöglichkeiten von Parlamenten und Regierung."

Scholz weiter: "Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass man den größten gemeinsamen Markt der Welt nicht ohne demokratische und juristische Kontrolle schaffen kann. Wir werden nicht zulassen, dass die Kommission einfach die Bedenken Zivilgesellschaft zum geplanten Investor-Staat-Klage-Mechanismus (ISDS) ignoriert, der unsere bestehenden Gerichtsstrukturen ins Abseits drängen und Konzernen die Macht übertragen würde, gegen demokratische Entscheidungen vorzugehen, die im öffentlichen Interesse gefällt wurden. Dies ist ein Affront gegen die Demokratie."

"Wir hoffen, dass unsere Kolleginnen und Kollegen im US-Kongress nicht gegenüber den Forderungen der Verhandlungsführer beigeben und ihr Recht auf Überprüfung des Inhalts jedes einzelnen Kapitel des Abkommens aufgeben werden, indem sie der US-Regierung einen Freibrief in Form eines Trade Promotion Authority Gesetzes geben. Stattdessen sollten dem Europäischen Parlament und den nationalen Parlamente die gleichen Rechte auf demokratische Kontrolle gegeben werden, statt nur Am Ende ja oder nein zum Gesamtpaket sagen zu können."