Sommerzeit ja oder nein?

Europäisches Parlament beschäftigt sich mit der Sommerzeitverordnung

07.02.2018
Helmut Scholz

Ja, wir sind im Europäischen Parlament wieder in einer neuen Verständigung zu diesem Thema, haben uns dazu in den vergangenen Jahren immer wieder Positionen entwickelt und dabei versucht, Bürgerinteressen aufzugreifen. Auch ich sehe die mit der Zeitumstellung verbundenen Schwierigkeiten und meine, dass eine Zeitumstellung sicherlich mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringt. Durch diverse wissenschaftliche Untersuchungen ist festgestellt worden, dass vermehrt Gesundheitsprobleme auftreten. Gerade auch bei den Jüngsten in unseren Gesellschaften, also Kleinkindern und Heranwachsenden; aber eben bei weitem nicht nur sie sind in besonderem Maße betroffen.

Ebenfalls meine ich, dass die seinerzeitige Begründung für die Einführung der Mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ) und in ihrer Folge die heute auf vielen Kontinenten praktizierte Zeitumstellung nicht mehr gegeben ist - die durchaus richtige Zielsetzung einer Energieeffizienz hat sich nicht eingestellt. Aus meiner Sicht gib es seit damals viele weiter gedachte Ansätze und praktische Lösungswege, um die auch und gerade auf Grundlage einer viel konsequenteren Nutzung regenerativer Energiequellen für die nachhaltige Energieerzeugung beruhenden vielfältigen anderen Möglichkeiten zur konsequenten Energieeinsparung zu nutzen.

Das ist aus linker Sicht seitens der regierenden PolitikerInnen und ohne den notwendigen Druck auf die Energiewirtschaft – und zwar aus linker Perspektive schnell und ohne Abwälzen der Kosten einer radikalen Umstellung unserer Energieerzeugung, -versorgung und -sicherheit auf die VerbraucherInnen und Verbraucher – versäumt worden. Die gesetzlichen Festlegungen wurden bei weitem nicht ausgeschöpft. Ich meine, diese Seite der Medaille ist auch bei der Diskussion um die Zeitumstellung unbedingt mit zu denken. 

Im Ergebnis meiner Überlegungen spreche ich mich also für die Abschaffung der Sommerzeit aus.