Trauer um Kay Kröger

28.02.2018
Helmut Scholz

Tief bewegt habe ich heute erfahren, dass Kay Kröger verstorben ist. Ich habe Kay als weitsichtig, engagiert und stets zuverlässig kennen und schätzen gelernt. Er wird mir fehlen - als Freund und Weggefährte.
Seiner Familie wünsche ich in dieser schweren Stunde von ganzem Herzen Kraft.

DIE LINKE Mecklenburg-Vorpommern:

Kay war ein Großer - nicht nur mit seiner Körperhöhe von über zwei Meter, die ihm stets dabei half, den Überblick zu behalten. Er war ein großer Mensch, der unglaublich viel Zeit und Kraft in diese Partei investiert hatte. Eine LINKE in Mecklenburg-Vorpommern ohne ihn - das war über 17 Jahre lang unvorstellbar. Nicht nur in seiner Zeit als Landesgeschäftsführer dieser Partei war er Antriebskraft in unzähligen Wahlkämpfen und zugleich das Hirn unserer Kampagnen zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Kay war ein streitbarer Mensch, der stets für seine Meinung einstand und dabei nicht immer diplomatisch war. Er war humorvoll, teils sarkastisch, aber vor allem ein ehrlicher Mensch. Ein Mensch, der nicht immer den leichten Weg gegangen ist. Als Ehemann und Stiefvater einer Tochter durfte er die Höhen und Tiefen einer Vaterschaft miterleben. Mit seinem Glück erkundete er die Welt und brachte viele Eindrücke von seinen Reisen und Erlebnissen in seine Arbeit im Landesverband mit ein.

Er hatte nie einen Autounfall - außer in Uruguay, aber dafür konnte er nichts - und zugleich einen schlechten Musikgeschmack. Er mochte die Musik seiner Jugend, die 90’er, ob er das ernst meinte oder nicht, hat sich uns nie erschlossen. Auf Parteitagen war er der letzte, der ins Bett ging und der erste, der morgens aufstand. Er dachte immer voraus - nicht nur bei seiner Partei, sondern auch im Privaten, obwohl es für Kay wenig Privates gab.

Die Einsicht, wie wichtig Familie und Privates ist, kam bei ihm erst spät. Aber umso deutlicher kam die Überzeugung, dass man seine Lieben nicht vernachlässigen sollte, weil wir am Ende alle nur Menschen sind. Darum gilt unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl vor allem seiner Ehefrau Eva und seinem „Beutekind“, wie er es nannte.

Lieber Kay, wir konnten viel von Dir lernen und werden Dein Andenken wachhalten.