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Lebendige Vision: Eine andere Welt ist möglich!

11.02.2011

Zum Abschluss des diesjährigen Weltsozialforums in Dakar erklärt Helmut Scholz, Europaabgeordneter der LINKEN und Teilnehmer des WSF in Dakar:

Lebendige Vision: Eine andere Welt ist möglich!

Zum Abschluss des diesjährigen Weltsozialforums in Dakar erklärt Helmut Scholz, Europaabgeordneter der LINKEN und Teilnehmer des WSF in Dakar:

Zehntausende Menschen haben seit dem 6. Februar in Senegals Hauptstadt eindrucksvoll ihren Willen demonstriert, gemeinsam an einer friedlichen, gerechten und ökologisch nachhaltigen Welt mit zu bauen. Zugleich wurden die Ursachen von Unterentwicklung und Armut, von globalen Krisen und nicht zuletzt von Gewalt und Konflikten klar benannt: Sie heißen Neoliberalismus, zügellose Globalisierung und aggressive Durchsetzung der Interessen insbesondere der westlichen Industriestaaten, beispielsweise beim Griff nach Ressourcen auf dem afrikanischen Kontinent.

Die Entwicklung in den Staaten des Maghreb und Mashrik fand durch die Protestentwicklungen in Tunesien und Ägypten und angesichts der jahrelangen Appeasement-Politik des Westens gegenüber Despoten sowie der anhaltenden Ignoranz von EU-Mitgliedstaaten gegenüber dem Kampf des sahaurischen Volkes der Republik West-Sahara um selbstbestimmte Entwicklung das besondere Augenmerk des Forums.

Beeindruckend war die aktive Teilnahme gerade der jungen Generation sowie der Frauen des afrikanischen Kontinents, die sich mit eigenen Forderungen nach Alternativen in das Forum einbrachten: Bildungschancen und Hochschulzugang für alle, Recht auf öffentliche Versorgung mit Energie, Trinkwasser-Versorgung und Abwasserentsorgung, Nahrungsmittelproduktion und -sicherheit sind Themen der Alltagskämpfe auch auf dem afrikanischen Kontinent. An den Ständen, in den Zelten und Hörsälen der Dakar-Universität ging es dabei auch immer um die Kernfrage der Demokratie: Wir wollen aktiv an den politischen Entscheidungen über unsere Gegenwart und Zukunft teilnehmen.

Boliviens Präsident Evo Morales brachte dies zur Eröffnung des Forums auf den Punkt: "Wenn sich die Zivilgesellschaft auf allen Kontinenten organisiert, ist sie fähig, die Welt zu verändern." Zehn Jahre nach Porto Alegre hat Dakar belegt: Die Vision einer anderen Welt ist lebendig!

Hintergrund:

Das Weltsozialforum hat sich als Gegenveranstaltung zu den Gipfeln der Welthandelsorganisation (WTO), zum Weltwirtschaftsforum in Davos (WEF) und den Jahrestreffen der G8-Staaten etabliert. Im Jahr 2001 fand das erste WSF in Porto Alegre statt. Hatten in Brasilien vor zehn Jahren noch 15.000 Teilnehmer über Alternativen zum globalen Neoliberalismus diskutiert, waren es in Dakar etwa 50.000 Vertreter von allen Kontinenten und setzten erstmalig - bewusst - durch auch zeitlich Absetzung vom WEF den Anspruch auf eigene Analysen und Antworten. Am heutigen Tag der Versammlung der Bewegungen werden Schlussfolgerungen für die Weiterführung des Weltsozialforums-Prozesses für die nächsten Jahre beraten und beschlossen werden.

Dakar, 11. Februar 2011

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